4 - Botanischer Garten der FAU - der attraktive Lehr- Lern und Erlebnisort im Zentrum von Erlangen [ID:9295]
50 von 458 angezeigt

Ja, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie recht herzlich und freue mich, dass ich Ihnen einiges über den Botanischen Garten in Erlangen erzählen kann.

Ich wollte überhaupt zu Botanischen Gärten einiges sagen, Ihnen dann den Entwicklungsweg zum heutigen Botanischen Garten aufzeigen und dann die Highlights, die es dort gibt, kurz vorstellen.

Schließlich möchte ich Sie inspirieren, da eigentlich öfters hinzugehen.

Wir haben zwar sehr viele Besucher, aber es gibt immer noch einige Leute, die den Garten nicht vollständig kennen.

Und da könnte man ja ein bisschen weiter dran arbeiten.

Also Sie sind herzlich eingeladen.

Ein botanischer Garten ist jetzt nicht automatisch nur ein großer Garten,

sondern er sollte auch nach bestimmten wissenschaftlichen Gesichtspunkten gebaut sein.

Er sollte die Pflanzen richtig benennen.

Er sollte die Systematik widerspiegeln, die zurzeit aktuell ist,

und auch eben ökologische, pflanzengeografische, systematische Kenntnisse vermitteln.

Und was man nicht vergessen darf, ein botanischer Garten, vor allem wenn er mitten in der Stadt ist,

wie der Erlanger Botanische Garten, der ist eben eine wertvolle Erholungsoase mitten in der Stadt

und gibt es Schöneres als eine angenehme Umgebung mit Wissensvermittlung und mit seelischer Bereicherung zu verbinden.

Botanische Gärten gibt es in der heutigen Form eigentlich erst seit der Renaissance,

wo man sich eben bemüht hat, die Botanik um ihrer Selbstwillen zu betreiben

und nicht nur so als medizinische Hilfswissenschaften.

Die Klostergärten, die hatten ja auch viele Pflanzen, aber die waren eben mehr praktisch ausgerichtet.

Und als man dann eben die antiken Schriftsteller widerschätzte, dann hat man eben auch Botanik im eigentlichen Sinn betrieben.

Und in Italien, in Pardua, ist der älteste botanische Garten, der heute auch noch fast in der gleichen Form existiert.

Und in Deutschland gibt es die ältesten botanischen Gärten in Leipzig und in Jena.

Wenn wir von der Größe reden, wir haben gerade schon gehört, der Erlanger Botanische Garten ist der kleinste in Deutschland.

Weltweit der größte botanische Garten ist in London in Kew, eine Fläche von etwa 120 Hektaren.

Dort finden ungefähr 30.000 Arten eine ganz gute Heimat.

Der größte botanische Garten in Deutschland ist der in Berlin-Darlem, hat 43 Hektar und 20.000 Arten etwa.

Und ja, die Größe des Erlanger Botanischen Gartens traue ich mir jetzt in dem Zusammenhang fast nicht nennen,

es sind nur zwei Hektar, aber mindestens auch 8.000 Arten, also so schlecht stehen wir gar nicht da.

Damit Sie auch mal eine Vorstellung haben, wie andere botanische Gärten oder vor allem die großen Gewächshäuser dort ausschauen,

das ist ein Bild aus London von Kew Gardens.

Der Berliner Botanische Garten hat auch ein sehr schönes Tropenhaus.

Und dann kommt eben auch Erlangen, auch mit einigen Highlights.

Wir haben nur sieben große Gewächshäuser, die 8.000 Arten habe ich vorhin schon mal erwähnt.

Dann haben wir aber auch noch einen eigenen Aromagarten, auf den ich jetzt eingehen will,

der außerhalb des Stadtzentrums im Schwabachtal zu finden ist.

Wir machen viele Veranstaltungen im Laufe des Jahres und deswegen glaube ich,

ist der Erlanger Botanische Garten schon auch einen Besuch wert.

Die historische Entwicklung begann eigentlich in Altdorf, dort war die Universität der Reichsstadt Nürnberg,

also das Jammern, dass Nürnberg keine eigene Universität bisher hat, stimmt nicht so ganz.

Also schon um 1626 gab es an dieser Nürnberger Universität in Altdorf einen Botanischen Garten.

Und wie ich das Studieren hier begonnen habe, habe ich natürlich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert.

Und ich denke, dass Nürnberg gut beraten wäre, wenn sie innerhalb dieser FAU ihre technische Kompetenz ausbauen würden,

aber das gehört hier eigentlich gar nicht her.

Ja, in Erlangen war der Botanische Garten ursprünglich auch nicht an der Stelle, wo er jetzt zu finden ist,

sondern vor dem Nürnberger Tor und schließlich kam er dann an die Nordseite des Schlossgartens.

Das sind jetzt zwei Bilder aus Altdorf, der Hortus medicus oder Doktorgarten, eine Ansicht von 1660.

Und 40 Jahre später ist der Garten schon etwas größer geworden, aber 1809 wurde er dann leider, er wurde einfach aufgelöst.

Die Bibliothek kam nach Erlangen, viele Pflanzen nach München, aber einige Pflanzen kamen auch nach Erlangen.

Und einen Palmpfahnen habe ich zu Beginn meines Studiums immer noch hier lebend gesehen, der aus Altdorf hier im Jahr 1809 hertransportiert wurde.

Ja, dann in Erlangen, einige Jahre nach der Gründung der Universität gab es schon erste Bemühungen, einen Botanischen Garten hier anzulegen,

aber es war schwierig, es wurde von der Universität ein Grundstück gekauft, das dann aber später wieder verkauft wurde.

Teil einer Videoserie :

Presenters

Dr. Walter Welß Dr. Walter Welß

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:04:34 Min

Aufnahmedatum

2018-05-24

Hochgeladen am

2018-06-18 11:50:50

Sprache

de-DE

Ausgehend von den historischen Wurzeln des Botanischen Gartens wird der Weg bis zur aktuellen Forschung und Lehre herausgestellt. Vor allem werden seine Bedeutung und seine vielfältigen Funktionen bei der Vermittlung botanischer und ökologischer Kenntnisse an die Besucher betont. Ein breites Programmangebot zeigt die Bedeutung der Biodiversität und die Schönheit der Pflanzenwelt. Die Natur im Botanischen Garten als Gegenstand für Wissenschaft und Forschung eröffnet der Öffentlichkeit auch ein Schaufenster zur FAU.

Tags

Lehre Erlangen Dokumentation Forschung Wissenschaft Flora Abbildungen Anschaulichkeit Veranschaulichung Demonstration Anschauungsobjekte Sammlungen Biodiversität Welss Botanischer Garten
Einbetten
Wordpress FAU Plugin
iFrame
Teilen